Bibelreise Israel 2010


Wir erfüllten uns einen Wunsch:   eine siebentägige Rundreise zu den biblischen Stätten Israels.
Diese Reise fand vom 06. 04. bis zum 13. 04. 2010 statt und führte uns über folgende Stationen:

Berlin - Tel Aviv - Jaffa - Caesarea - Karmelberg - Haifa - Akko - Galiläa - Golanhöhen - See Genezareth - Kapernaum -
Nazareth - Jordantal - Jericho - Qumran - Jerusalem - Bethlehem - Totes Meer - Masada - Tel Aviv - Berlin.

Mit den folgenden Kartenübersichten können diese Stationen nachvollzogen werden. Unsere Reise fiel zeitlich in die Mahn- und
Gedenktage der 6 Millionen Opfer des Holocaust. Außerdem feierte der Staat Israel am 20. 04. 2010 seinen 62. Unabhängigkeitstag.
Deshalb war auch u. a. die israelische Staatsflagge auf / an vielen öffentlichen Gebäuden auf Halbmast gesetzt bzw. es wurde generell
umfangreich geflaggt :


Israel läßt niemanden gleichgültig. Es ist ein junger Staat mit biblischer Vergangenheit und sowohl für Christen, Juden und Muslime
ein gefühlsbeladenes und historisches Stück Erde.

Wer sich generell ein wenig über Israel "einlesen" möchte, der klickt einfach nur die folgenden Links an:

Informationen über Israel

Israel Diplomatic Network

Da erhebt sich die alte Stadt Jerusalem aus den goldenen Hügeln von Judäa, die die Menschen sofort in ihren Bann zieht.
Man begegnet ihr mit Staunen, Ehrfurcht, Zorn oder Freude - aber niemals ungerührt.
Dieser Ort wurde vor allem durch Salomos Tempel, die Passionsstätte Christi und die Himmelfahrt des Propheten Mohammed geprägt.
Im starken Gegensatz dazu zeigt sich die Küste mit der Metropole Tel Aviv in höchster Modernität. Die Touristen genießen das
kosmopolitische Flair der Cafes, Kunstgalerien und Theater. Von den Skipisten des Hermon-Gebirges in den Golanhöhen zu den Korallenriffen im
Golf von Eilat zeigt Israel eine Vielzahl von Landschaften und Klimazonen. Israel wurde immer als "Durchgangsweg" zwischen Ägypten und Afrika
im Westen und Arabien und Asien im Osten benutzt. Dieser Landstreifen am Mittelmeer ist an seiner breitesten Stelle nur 150 Km groß und
von der Grenze zum Libanon im Norden bis nach Eilat am Golf von Aqaba und der ägyptischen Halbinsel Sinai im Süden nur 450 Km lang.
Israel hat im Osten die Nachbarn Syrien und Jordanien. In der fruchtbaren und dicht bevölkerten Küstenebene leben mehr als zwei Drittel
der über 7 Millionen Einwohner. Von den etwa 8 Millionen israelischen Einwohnern werden rund drei Viertel ( ca. 5,4 Millionen ) Juden, mehr als
1 Million arabische Muslime und ungefähr 2 % ( überwiegend arabische ) Christen zugeordnet. Rund 1,6 % der Bevölkerung gehören
den Drusen an. 64 % der jüdischen Bevölkerung sind gebürtige Israelis ( sabras = "Feigenkakteen" - hebräisch )
Der wichtigste Hafen und gleichzeitig die drittgrößte Stadt Israels ist Haifa im Norden des Landes.
Historische Analysen beweisen, daß Israel und Palästina seit Urzeiten untrennbar miteinander verbunden sind. Menschliche Spuren reichen
bis 600 000 v. Chr. zurück. Hier lebten die Bewohner als Großwildjäger im Jordantal, einem Gebiet, das heute sowohl zu Israel als auch zu
Palästina gehört. Um 14 000 v. Chr. begannen die Menschen Getreide anzubauen und Vieh zu halten. Jericho, um 8300 v. Chr. gegründet,
ist die älteste ununterbrochen bewohnte Stadt der Welt. Gegen 3000 v. Chr. bildeten sich in den trockenen Regionen von Kanaan die
ersten Stadtstaaten, während dessen in den fruchtbaren Tälern von Nil, Euphrat und Tigris die Reiche von Ägypten und Mesopotamien entstanden.
Viele namhafte Archäologen bestätigen, daß das Alte Testament guten Aufschluß über die Geschichte Israels gibt. Viehhirten aus Mesopotamien,
wie Abraham, überquerten tatsächlich um 1800 v. Chr. den Jordan in der Hoffnung, in Ägypten saftigere Weiden zu finden, ehe sie sich
in Kanaan ansiedelten. Später soll eine Hungersnot israelitische Stämme, wie den Jakobs, gezwungen haben, in das Nildelta auszuwandern.
Nur die Bibel schreibt von der Existenz von Moses. Historiker nehmen aber an, daß hebräische Bauern im Nildelta als Zwangsarbeiter
bei der Errichtung monumentaler Bauwerke eingesetzt wurden, wie es auch im 2. Buch Mose 1,11 erzählt wird.
Man geht davon aus, daß ein charismatischer Führer wie Moses die Unterdrückten durchaus durch den Sinai in das
Gelobte Land geführt haben kann. Nach einer sehr wechselvollen Geschichte in diesem Gebiet, die hier in dieser Reisebeschreibung nicht weiter
erläutert werden kann, gab es im 20. Jahrhundert als Antwort auf die zionistische Forderung nach einer "jüdischen Heimstätte in Palästina"
ab 1904 eine neue Einwanderungswelle russischer Juden. Sozialistische Siedler gründeten die ersten Kibbuzim ( kollektiv verwaltete Dörfer )
oder genossenschaftlich ausgerichtete Moschawim. Heute sind sie allerdings ökonomisch nicht mehr tragbar, weshalb sie zunehmend privatisiert
werden und wohl in absehbarer Zeit nur noch ihren Platz in den Geschichtsbüchern haben werden. 1909 wurde mit Tel Aviv die erste
rein jüdische Stadt gegründet. Im 1. Weltkrieg wuchs die Rivalität zwischen Arabern und Juden. Dies nutzte Großbritannien aus.
Während die Balfour - Deklaration 1917 den Juden eine nationale Heimstätte in Palästina versprach, durften die Araber für ihre
Unterstützung im Kampf gegen die Türkei mit der Schaffung unabhängiger arabischer Staaten rechnen. Die Briten besiegten die
türkische Armee und marschierten in Jerusalem ein. Palästina kam unter britisches Mandat - es war damit nicht unabhängig !
In den 20er- und 30er-Jahren nahmen wegen des aufkommenden Nationalsozialismus jüdische Flüchtlingsströme stark zu. Das führte
dann auch zur weiteren Zunahme der Spannungen zwischen Arabern und Juden. Während des 2. Weltkrieges kämpften 30 000 jüdische Freiwillige
aus Palästina an der Seite der britischen Armee in Nordafrika, Europa und Asien. Im Jahr 1947 lebten in Palästina 614 000 Juden,
das entsprach einem Drittel der Bevölkerung. Um den Überlebenden der deutschen Konzentrationslager eine Heimat zu geben, wurde durch
die Vereinten Nationen ( UNO ) die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat beschlossen. Die Araber lehnten
diesen Vorschlag ab. Das hinderte aber den damaligen Premierminister David Ben Gurion nicht, den Staat Israel
am 14. Mai 1948 auszurufen. Am nächsten Tag bombardierte Ägypten Tel Aviv - der Unabhängigkeitskrieg begann.
Im Januar 1949 stand der Sieg der israelischen Armee über die Streitkräfte von Syrien, Libanon, Jordanien, Irak und Ägypten fest.
Ost - Jerusalem und die arabischen Gebiete im Westjordanland gingen an Jordanien, der Gazastreifen blieb bei Ägypten.
Israel gewann 50 % mehr Land, als im Teilungsvorschlag der UNO vorgesehen war.
Die arabischen Führer unterlagen der Fehleinschätzung, daß sie von einem kurzen, siegreichen Feldzug ausgingen.
Um Blutvergießen zu vermeiden, forderten sie die palästinensischen Araber auf, ihre Heimat vorrübergehend zu verlassen.
Nun waren 400 000 Menschen in den Flüchtlingslagern von Libanon, Jordanien und dem Gazastreifen blockiert und heimatlos
- bis zum heutigen Tag, denn Israel verwehrt ihnen die Rückkehr.
Seit nun mehr als 50 Jahren steht Israel in Kriegsbereitschaft. Nach dem Unabhängigkeitskrieg folgte 1956 der Suezkrieg, 1967 der
Sechstagekrieg, 1973 der Jom - Kippur - Krieg, 1982 die Eroberung Südlibanons. Im Golfkrieg von 1991 war Israel irakischen
Raketenangriffen ausgesetzt. Zugerechnet werden muß die Intifada, der palästinensische Widerstand, der in zwei Wellen ( ab 1987 und ab 2000 )
Gewalt und Terror mit sich brachte. Der hierbei zusätzlich erfolgte Landgewinn sollte aus der Sicht der israelischen Regierungen als Pfand für
Friedensverhandlungen behalten werden. Dies schuf eine Armee von Besatzern, führte zur Besiedlung von Gebieten entgegen der Beschlußlage
der UN, als auch zu international politischen Konflikten. Dennoch konnte, auch unter Druck der USA - Regierungen, 1979 das Friedensabkommen
mit Ägypten und 1994 das mit Jordanien unterzeichnet werden. Die Notwendigkeit, einen gerechten Ausgleich mit den Palästinensern
zu finden, führte auch zu starken innenpolitischen Auseinandersetzungen in Israel selbst. Ein Ergebnis davon war, daß im November 1995 der
damalige israelische Premierminister Yitzhak Rabin von einem israelischen Extremisten erschossen wurde. Auch entsprechende Vermittlungsversuche
für einen Ausgleich zwischen Palästina, Syrien und Israel durch den damaligen USA - Präsidenten Bill Clinton in Camp David scheiterten.
Auf zunehmende Selbstmordattentate und Terror von palästinensicher Seite folgten israelische Vergeltungsmaßnahmen. Diese zweite Intifada
über 4 Jahre forderte auf beiden Seiten viele Opfer. Die Verhältnismäßigkeit und Angemessenheit der militärischen Mittel und der
daraus folgenden Opfer war wegen des hohen israelischen Rüstungs- und Ausbildungsniveaus der Armee zum Nachteil der Araber relativ einseitig.
Weitere israelische Premierminister ( Ariel Sharon, Ehud Olmert ) konnten keine Verbesserung der Situation erreichen. Es ist auch nicht zu erkennen,
daß die Welt in dieser Hinsicht auf die jetzt amtierende israelische Regierung größere Hoffnungen setzen kann.
Das alles auch vor dem Hintergrund, daß Israel über Atomwaffen verfügt und die moralischen Qualitäten führender Politiker des Landes
( z. B. der ehemalige Ministerpräsident Ehud Olmert und der ehemalige Staatspräsident Mosche Katzav - dieser wegen Vergewaltigung
rechtskräftig verurteilt - ) berechtigte Zweifel an einem positiven Menschenbild nahelegen. Es ist schon erstaunlich, wie nun inzwischen
seit mehreren Jahrzehnten 8,3 Millionen israelische Menschen ( oder besser: deren Regierungen )
die Welt in Atem halten. Wie sollen das z. B. 1,3 Milliarden Chinesen oder 1,2 Milliarden Inder sehen ?
Man mag zur Politik der israelischen Regierungen stehen wie man will, das muß jeder für sich selbst entscheiden: wir haben während unserer
Bibelreise durch Israel wunderbare Menschen, deren Kultur, deren Land und deren Gastfreundschaft kennen und schätzen gelernt.
Dafür sind wir sehr dankbar.
Nachfolgend sollen im chronologischen Ablauf unserer Reise ein paar ausgewählte Fotos gezeigt werden,
die für uns besondere Impressionen wiedergeben:


Der Großraum Tel Aviv mit mehr als 3 Millionen Einwohnern ist eigentlich das irdische Gegenstück zur heiligen Stadt Jerusalem. Die Bevölkerung
von Tel Aviv macht das durch ihre lebensfrohe Ausstrahlung wieder wett, was der Metropole an architektonischer Schönheit fehlt. In Tel Aviv
ist 24 Stunden am Tag "Trubel". Für die entsprechende Unterhaltung sorgen Cafes, Nachtklubs, Boutiquen, Kunstgalerien, Konzertveranstaltungen,
Theater, Opernhaus und insbesondere für bade- und sonnenhungrige Urlauber ein sehr gepflegter Strand, der besonders am Hayarkon Boulevard von
erstklassigen Hotels gesäumt wird. Tel Aviv, früher ein Vorort von Jaffa, orientiert sich an der Zukunft. Mittlerweile ist Jaffa der Vorort von Tel Aviv.
Jaffa bzw. Yafo, der arabische Teil Tel Avivs, blickt auf eine Jahrtausende alte Geschichte zurück. Sie soll die älteste Hafenstadt der Welt
und nach den Aussagen des Geschichtsschreibers Plinius d. Ä. ( 23 - 79 ) bereits 40 Jahre nach dem Ende der Sintflut gegründet worden sein.

Weitere Informationen über den Großraum Tel Aviv und Jaffa können Sie dem nachfolgenden Link entnehmen:

Großraum Tel Aviv und Jaffa





Sehr interessant war der Besuch der alten Hafenstadt Caesarea mit den Siedlungsruinen der Römer, Byzantiner und Kreuzfahrer.
Caesarea, von Herodes auf den Resten eines phönizischen Hafens erbaut und nach Kaiser Augustus benannt, war zur Blütezeit des
Römischen Reiches die größte Stadt Palästinas und gleichzeitig der Sitz des Statthalters - u. a. von Pontius Pilatus. Hier nahmen etwa 70 n. Chr.
die römisch - jüdischen Zwistigkeiten ihren Anfang, die dann zum jüdischen Aufstand führten und mit der Zerstörung des Zweiten Tempels
in Jerusalem und der endgültigen Niederlage in Masada endeten.
Das spektakuläre Theater aus der herodianischen Zeit, in dem furchtbare Kämpfe zwischen Gladiatoren und wilden Tieren ausgetragen wurden, ist heute
Schauplatz friedlicher Musikfestspiele und anderer Events. Eindrucksvoll ist auch der Aquädukt, der die Stadt über eine Entfernung von etwa 6 Km mit Wasser
versorgte. Archäologen stießen an der Küste auf die Reste einer byzantinischen Geschäftsstraße. Allerdings stammen von den Kreuzfahrern die wichtigsten
architektonischen Reste. Die Kreuzfahrer eroberten Caesarea 1101, mußten die Stadt aber 1265 an die Mamelucken wieder abtreten. 1291, nach dem Fall
von Akko, wurde der Ort zerstört. Erhalten blieben nur die Stadtmauern mit Toren, Türmen, dem Graben und die Hafenanlagen mit einer Festung.





Nach einem Aufenthalt am Karmelberg fuhren wir dann nach Haifa.
Haifa, mit 265 000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landes, zeichnet sich durch ein reiches Kulturleben, vielfältige Museen und in die
Hänge des Karmel eingebettete vornehme Wohnviertel aus, die sich von der modernen City angenehm abheben.
Der Blick von der Panoramastraße Yefe Nof erlaubt eine weite Sicht über die Stadt, den Hafen und die Bucht von Haifa.
Ein sehr schöner botanischer Garten, ein kleiner Zoo und das Museum für Biologie und Vorgeschichte befinden sich im Park Gan Ha'em.
Mit Hilfe derCarmelit Subway, die einzige U - Bahn von Israel ( aber eher eine unterirdische Standseilbahn ) kann man die verschiedenen
Ebenen des Karmel erreichen. Ein Wahrzeichen von Haifa ist heute der Marmortempel ( Bahai - Tempel ) mit der vergoldeten Kuppel.
Er steht zwischen den Zypressen von wunderschön angelegten Persischen Gärten. 1953 wurde diese Kultstätte vollendet.
Es enthält das Grab von Mirsa Ali Mohammed, dem Vorläufer der im 19. Jh. in Persien gegründeten Religion.
Die Bahai sind auf der gesamten Erde vertreten ( ungefähr 6 Millionen ) und hängen einer monotheistisch geprägten Religion an.
Sie verehren dabei gleichzeitig Abraham, Moses, Jesus, Mohammed und Buddha.
Außerordentlich interessant war auch der Besuch der alten Hafenstadt Akko mit dem ehemaligen
Kreuzritterhafen, den mächtigen Stadtmauern und den Festungsanlagen. Die Altstadt von Akko wurde im Jahre 2001
zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Die folgende Nacht verbrachten wir in einem Kibbuz - Gästehaus direkt am Fuße der Golanhöhen.









Nach einer angenehmen Übernachtung im Kibbuz - Gästehaus und einer Besichtigung des Kibbuz insgesamt, fuhren wir mit dem Bus
auf die gegenüberliegende Seite des Jordan zu den Golanhöhen. Am See Genezareth besichtigten wir zunächst die
Heiligen Stätte Tabgha, den Ort ( Kirche ) der wundersamen Brotvermehrung und Kapernaum.
Dieser intensive und interessante Tag wurde dann mit einer Bootsfahrt über den See Genezareth beendet. Der See Genezareth ist 21 Km lang
und an der weitesten Stelle 13 Km breit. Sein hebräischer Name Yam Kinneret stellt einen Bezug auf die einst am Nordostufer gelegene
kanaanäische Stadt gleichen Namens her. Die Araber nennen ihn Ein Allah ( Auge bzw. Quelle Gottes ). Der See Genezareth ist
mit 209 Meter unter dem Meeresspiegel nach dem Toten Meer der am tiefsten gelegene See der Welt.
Am Nordende des Sees liegt der biblische Ort Kapernaum, der heute aber, wie zur Zeit Jesu, wieder Kefar Nahum ( Dorf des Nahum ) heißt.
Welche Tätigkeiten und "Wunder" Jesus hier vollbracht haben soll, ist sicherlich bekannt. In der Synagoge von Kapernaum hielt Jesus seine bekanntesten Predigten
ohne großen Erfolg. Fährt man am Ufer des Sees Genezareth weiter entlang, dann sieht man auf einem kleinen Felsvorsprung, kurz vor dem Ort Tabgha,
die Kirche der Erscheinung des Auferstandenen ( einfacher: Petruskirche oder Primatskapelle ). Im Ort Tabgha befindet sich auch die Brotvermehrungskirche, die
an ein weiteres Wunder von Jesus erinnert, weil er hier fünf Gerstenbrote und zwei Fische verwandelt haben soll und damit den Hunger von 5 000 Menschen stillte,
die ihn predigen hören wollten.
Die nachfolgenden Fotos zeigen einige ausgewählte Impressionen:












Von Kapernaum fuhren wir am nächsten Morgen nach Nazareth und besuchten dort vor allem
die Verkündigungskirche mit den berühmten Marienmosaiken. Nazareth, mit mehr als 60 000 Einwohnern arabischer Herkunft,
von denen etwa 50 % den christlichen Glauben angenommen haben, gilt als die größte arabische Stadt von Israel.
In unmittelbarer Nähe befindet sich auf einem Hügel Nazerat Illit, das seit den 1950er Jahren entstandene obere Nazareth
mit 30 000 ausschließlich jüdischen Bewohnern. Durch die hohe kegelförmige Kuppel ( 37 m Höhe ) weithin sichtbar, ragt die
Verkündigungskirche über den Dächern von Nazareth. Sie steht an der Stelle in Nazareth, wo nach christlicher Überlieferung der
Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria die Geburt von Gottes Sohn verkündet haben soll.
Diese Kirche ist u. a. bei Hochzeitspaaren sehr beliebt.

Nachfolgend sollen auch dazu ein paar ausgewählte Fotos gezeigt werden:





Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus durch das Jordantal, an Jericho ( wohl der ältesten Stadt der Welt ) vorbei,
nach Qumran ( Fundort der legendären Schriftrollen vom Toten Meer ), bis wir am späten Nachmittag Jerusalem erreichten.
In Jerusalem ( hebräisch: Yerus-halayim, arabisch: Al-Quds ) befinden sich die bedeutendsten Heiligtümer der drei großen
monotheistischen Weltreligionen. Sie ist gleichfalls die heilige Stadt der Christen, Juden und Muslime.
An dem letzten verbliebenen Rest des Zweiten Tempels, der Klagemauer, beten die Juden und stecken Touristen ihre Wunschzettel
in die Ritzen der Mauer; oberhalb davon erinnert der prachtvolle Felsendom aus der omaijadischen Zeit daran, daß Mohammed von hier
auf seinem Roß Buraq in den Himmel geritten sein soll. In der daneben liegenden Al-Aqsa-Moschee fallen die Gläubigen fünfmal am Tag
unter ihrer schwarzen Kuppel zur Gebetszeit auf die Knie. Unweit davon ziehen Bibeltouristen die Via Dolorosa hinab und folgen
dem Leidensweg Christi bis zur Grabeskirche.In der Altstadt von Jerusalem liegen die heiligen Stätten sehr nahe beieinander. Deshalb wird
hier viel Toleranz erwartet. Nahtlos schließen sich das jüdische, das christliche und das muslimische Viertel mit ihren Synagogen, Kirchen
und Moscheen aneinander. Es gibt die Auffassung, daß in Jerusalem selbst der überzeugteste Atheist an Gott zu glauben beginnt.
Die gläubigen Juden, Christen und Muslime sind seit langer Zeit mit Jerusalem verwachsen.

Wenn Sie die beiden folgenden Links anklicken, dann können Sie mehr über Jerusalem erfahren:

Geschichte von Jerusalem

Geschichtsdaten von Jerusalem

Die folgenden Fotos zeigen von Jerusalem ausgewählte Eindrücke:



         








Der achteckige Felsendom gilt als eines der schönsten islamischen Bauwerke. Er wurde 691 auf dem Tempelberg über dem Felsen errichtet,
wo der Prophet Mohammed seine nächtliche Reise in den Himmel angetreten haben soll, um mit Abraham, Moses und Jesus zu beten.
Im Jahre 1993 ließ König Hussein von Jordanien die Kuppel des Qubbet as - Sakhra, das Wahrzeichen der gesamten Stadt Jerusalem, prachtvoll
neu vergolden. Der achteckige Qubbet as-Sakhra ist bis zur Kuppel 55 Meter hoch. Die Außenwände des Oktogons sind mit Marmor
und größtenteils strahlend blauen Fayence-Kacheln verkleidet. Vier Tore in den Himmelsrichtungen lassen den Besucher in das Innere des Heiligtums.
Das Innere ist prachtvoll mit Marmor und Mosaiken geschmückt, die durch Koranverse und Arabesken verbunden sind.
Der Felsendom ist aber keine Moschee, hier finden keine öffentlichen Gottesdienste statt. Dabei wird der Felsendom von einer Reihe
kleinerer Gebäude aus unterschiedlichen Epochen umrahmt.



Der Tempelberg in Jerusalem gilt als die heiligste Stätte des Islam nach der Kaaba in Mekka und der Grabmoschee in Medina.
Aber auch für Christen und Juden ist der Berg ein heiliger Ort, denn hier lehrte Jesus und hier standen einst der Altar von Abraham
und die beiden jüdischen Tempel. Der Name der 80 Meter langen und 55 Meter breiten Al - Aqsa - Moschee geht auf den Koran zurück,
wo es nach Sure 17 auch mit "...die am weitesten ( von Mekka ) entfernte Moschee" übersetzt werden kann. Diese Moschee entstand
am Südende des Tempelberges im 8. Jh. Erdbeben und Zweckentfremdung vor allem durch die Kreuzfahrer setzten der Bausubstanz der Moschee
stark zu, ehe Saladin im Jahre 1187 die Al - Aqsa wieder für den Islam erorberte. 1951 wurde König Abdullah von Jordanien in dieser Moschee
von einem palästinensischen Extremisten ermordet. Inzwischen wurde die Al-Aqsa restauriert und mit riesigen Marmorsäulen und schönen
Teppichen ausgestattet. Nur noch der Mosaikboden erinnert an die Ursprünglichkeit dieses Baus.



Danach besuchten wir das in einer hügeligen Landschaft, 8 Km südlich von Jerusalem liegende und seit Ende 1995 palästinensisch
verwaltete Bethlehem, in dem sowohl christliche als auch muslimische Araber leben.
Hier soll Jesus geboren worden sein. Vielbesuchter und heiligster Ort in der Geburtskirche am Manger Square ( Krippenplatz ) ist die 12 Meter
lange und 4 Meter breite Geburtsgrotte, von der zu beiden Seiten des Chors Treppen hinunterführen. Unter dem Geburtsaltar kennzeichnet ein
silberner Stern die Stelle, wo Jesus zur Welt gekommen sein soll. Er trägt die Inschrift "Hic de Virgine Maria Jesus Christus natus est"
( Hier hat die Jungfrau Maria Jesus Christus geboren )
. Wegen der seit Jahren hier andauernden Konflikte zwischen Israel und den
Palästinensern haben inzwischen die meisten Christen den Geburtstort Jesu verlassen, sie sind heute nur noch eine Minderheit der
rund 30 000 Einwohner. Hier kam auch König David zur Welt. Diese heilige Stätte teilen sich mehrere Konfessionen. Inzwischen haben die Israelis
ganz Bethlehem mit einer etwa 7 bis 8 Meter hohen Betonmauer eingegrenzt und weitestgehend isoliert. Wir gingen von israelischer Seite durch den
Checkpoint an diesen Mauern vorbei nach Bethlehem. Dieses Erlebnis hatte insbesondere für ehemalige DDR - Deutsche ein sehr bedrückendes Gefühl.

Ausgewählte Eindrücke von diesem Besuch in Bethlehem zeigen die nachfolgenden Fotos:








Eine weitere beeindruckende Station unserer Israel - Reise war der Besuch der Holocaust - Mahn- und Gedenkstätte ( Yad Vashem ).
Diese staatliche Gedenkstätte der Märtyrer und Widerstandskämpfer des Holocaust wurde im Jahre 1953 durch einen Beschluß des israelischen
Parlamentes ( Knesset ) gegründet. Diese bedeutendste israelische Gedenkstätte soll an die nationalsozialistische Judenvernichtung erinnern und
sie wissenschaftlich dokumentieren. Sie wird jährlich von mehr als zwei Millionen Menschen besucht.

Wer mehr Informationen dazu wünscht, der klickt einfach nur den folgenden Link an:

Yad Vashem

Wir waren von der überzeugenden Schlichtheit, der überwältigenden Dukomentation der Nazi - Verbrechen an mehr als 6 Millionen vorwiegend
jüdischen Menschen und der Ausstrahlungskraft für Gedenken und Mahnung sehr beeindruckt.

Die ausgewählten nachfolgenden Fotos sollen davon ein paar Eindrücke vermitteln:








Gleich neben der Knesset und an anderen Orten in Jerusalem findet man eines der wichtigsten religiösen Symbole des Judentums, den Menora.
Bei der Staatsgründung ist dieses Symbol u. a. in das Staatswappen aufgenommen worden. Die Menora hat ihre Ursprünge vermutlich
in Babylonien und soll die "Erleuchtung" symbolisieren. Über den folgenden Link können Sie dazu mehr erfahren:

Menora in Jerusalem




Im Zusammenhang mit Jerusalem spielt natürlich der letzte Leidensweg von Jesu Christi eine wichtige Rolle. Er beinhaltet die letzten 12 Stunden
im Leben von Jesus. Nach dem Abendmahl begibt sich Jesus in den Garten Gethsemane und betet hier. Kurze Zeit danach wird er von seinem
Jünger Judas verraten und verhaftet. Die Anführer der Pharisäer bezichtigen ihn der Gotteslästerung und fordern seinen Tod. Jesus wird
dem Statthalter von Palästina, Pontius Pilatus, vorgeführt. Der scheut aber eine Entscheidung und übergibt Jesus an König Herodes. Auch dieser
scheut ein Urteil und läßt Jesus wieder zum Statthalter zurückbringen. Pontius Pilatus überläßt es nun der aufgebrachten Menge von Jerusalem,
offen zwischen dem Angeklagten Jesus von Nazareth und dem Verbrecher Barrabas zu entscheiden. Welcher von beiden soll begnadigt werden ?
Das Volk entscheidet sich für Barrabas. Jesus wird danach von den römischen Soldaten übernommen und von ihnen gefoltert. Schwer verwundet
wird er wieder zu Pilatus gebracht. Der scheut abermals eine Entscheidung, befiehlt aber seinen Männern, dem Verlangen der Massen
nachzugeben, die weiterhin den Tod Jesus fordern. Der weitere Leidensweg ist besiegelt: Jesus muß das Kreuz selbst durch die Straßen von
Jerusalem bis nach Golgatha tragen. Dort wird er dann schließlich gekreuzigt. Im Angesicht des Todes stellt sich Jesus seiner letzten
Versuchung: der Angst, von seinem Vater aufgegeben worden zu sein.
Diese Beschreibungen des Leidensweges von Jesus werden auch als "Passion"bezeichnet ( Passion = v. lat. - pati, "erdulden, erleiden";
passio - "das Leiden" ). Im Christentum versteht man daher unter "Passion" zuerst den Leidensweg Jesu Christi, d. h., sein Leiden und Sterben
mit der Kreuzigung durch die Römer in Jerusalem. Die Berichte darüber in den christlichen Evangelien werden als "Passionsgeschichte" bezeichnet.
Der Leidensweg Christi beginnt in der Löwentorstraße östlich von El-Wad und verläuft durch die VIA DOLOROSA durch das Moslemviertel.
Täglich um 15. 00 Uhr führen Franziskanermönche eine Prozession entlang an diesen 14 Stationen des Leidensweges.

Die nachfolgenden Fotos zeigen diesen Leidensweg in Ausschnitten:





Ein weiterer Höhepunkt unseres Aufenthaltes in Jerusalem war der Besuch der Grabeskirche bzw. der Kirche vom heiligen Grab.
Sie befindet sich in der Altstadt von Jerusalem, wo nach Überlieferung die Kreuzigung von Jesus stattfand und sich sein Grab befindet.
Von orthodoxen Christen wird dieses Gebäude auch als Auferstehungskirche ( Anastasis ) bezeichnet. Sie zählt zu den größten
Heiligtümern des Christentums. Die Grabeskirche ist ein Labyrinth von über- und untereinanderliegenden Kapellen und Seitenkapellen,
ein ungeregeltes Chaos von Schreinen und Altären, Grabstätten und Gedenkstellen, in dem man sich nur schwer orientieren kann.
Vor dem Eingang befindet sich ein kleiner gepflasterter Platz, auf dem sich vor allem während der Hauptreisezeiten sehr viele Menschen
ansammeln und dadurch dort und in der Kirche eine drangvolle Enge entsteht.

Wer mehr über die Grabeskirche wissen möchte, der klickt einfach nur den folgenden Link an:

Informationen zur Grabeskirche









Bevor wir Jerusalem verlassen, sollen nachfolgend noch einige Fotos zu den bisher gezeigten, notwendige Ergänzungen für
einen weiteren Überblick geben. Diese nachfolgenden Eindrücke sind natürlich rein subjektiv ausgewählt und erheben deshalb keinen
Anspruch auf eine repräsentative Querschnittsbetrachtung. Die letzten Fotos in diesem Block zeigen das Grab des Königs David.
Das Davidsgrab auf dem Berg Zion in Jerusalem wird als Grabstätte des biblischen Königs David verehrt, der vor etwa 3 000 Jahren
über Israel und Juda herrschte. Dieses Grab ist eine wichtige Heilige Stätte des Judentums. Die Authentizität als tatsächliche Grabstätte
Davids ist zweifelhaft. Nach der Bibel wurde er, wie andere Könige von Juda, in der Davidstadt begraben, die etwa 700 Meter weiter östlich liegt.
Nach alter Tradition befindet sich das Grab Davids aber in einem Bauwerk in unmittelbarer Nähe der Dormition- Kirche.
Diese Tradition entstand aber evtl. erst in der byzantinischen Zeit.










Von Jerusalem fuhren wir mit unserem Bus direkt zum Toten Meer und zur Festung - Masada. Das Tote Meer liegt 398 Meter unter
dem Meeresspiegel und ist damit der tiefste Punkt der Erde. Mit 80 Km Länge und bis zu 17 Km Breite und damit einer Fläche von 1020 qKm,
bei einer Tiefe bis zu 398 Meter, gehört dieses Binnenmeer zu den eindrucksvollsten Landschaften des Nahen Ostens. Die Wasserzufuhr durch
den Jordan verdunstet in der heißen Wüstenluft so schnell, dass in der Salzlake keinerlei Organismen leben können.
Das Tote Meer hat an der Oberfläche einen Salzgehalt von 30 % und in der Tiefe von 33 %. Wegen dieses hohen Salzgehaltes kann der Mensch
nicht untergehen, was für Besucher so manchen Reiz hat. Sie lesen z. B. gern beim Rückenschwimmen eine Zeitung. Allerdings können
damit auch Gefahren verbunden sein ( z. B. die Augen vor Wasserspritzern schützen ). Statt Algen, Muscheln und Fischen gibt es hier große
Mengen von Mineralien: neben Kochsalz vor allem Brom und Magnesium und Pottasche, die am Südende des Toten Meeres, unweit der Stätte des
biblischen Sodom und Gomorrha, abgebaut werden. Eine Reihe von Thermalbädern mit palmenbestandenen Promenaden und Hotels,
die sehr erfolgreich auf die Behandlung von Schuppenflechte und anderer Hautkrankheiten spezialisiert sind, befinden sich vor allem in
En Boqeq, Newe Zohar und En Gedi. Nur 20 Km davon entfernt befindet sich das Bergplateau von Masada ( UNESCO - Welterbe ).
Ein von allen Seiten 440 Meter senkrecht in die Höhe ragender mächtiger Tafelberg war für Herodes angesichts seiner vielen Feinde
eine ideale Voraussetzung für den Bau einer uneinnehmbaren Festung. Diese Idee setzte er 36 bis 30 v. Chr. mit dem Bau einer mächtigen
Festung, Wasserzisternen, zwei prachtvollen Palästen sowie Magazine für Getreide und Lebensmittel um. 66 n. Christi überrumpelte während
des 1. jüdischen Aufstandes gegen die Römer eine Gruppe Zeloten ( eine radikale politische Minderheit mit starkem jüdischen Nationalgefühl )
die römische Garnison auf Masada und brachte die Festung in ihre Gewalt. Dank der jahrelangen fleißigen Arbeit der Archäologen kann diese
Festung heute gut erkennbar besichtigt werden. Man fährt entweder sehr bequem mit der Seilbahn auf das Plateau oder ( stilvoller ) man steigt
auf dem sog. Schlangenpfad ( etwa 45 min. ) hoch. Oben gibt es schattige Rastplätze und aus Wasserhähnen Trinkwasser. Die Seilbahn
und der Schlangenpfad enden am Schlangenpfadtor. Hier beginnt dann auch die ungefähr 1400 Meter lange Kasemattenmauer, die einmal
das gesamte Areal komplett einschloß und ca. 8 Meter hoch und 6 Meter breit war. An der äußersten Nordkante befindet sich der Nordpalast
mit den privaten Räumlichkeiten des Herodes am Fels. Von der oberen Terrasse hatte er natürlich einen großartigen Ausblick. Zur 20 Meter
tiefer gelegenen mittleren Terrasse mit einem runden Säulenhof führt eine Treppe, danach geht es 15 Meter hinunter zur unteren Terrasse
mit einem quadratischen Hof. Etwas weiter westlich liegen, eingebunden in die Kasemattenmauer und nach Jerusalem orientiert, die Überreste
der ältesten Synagoge der Welt, die die Zeloten umgebaut und mit Steinbänken ausgestattet hatten.

Wenn Sie mehr Informationen über diese Festung wünschen, dann klicken Sie einfach den folgenden Link an:

Festung Masada













Zum Abschluß erhielten wir vom Reiseleiter eine "Pilgerurkunde", die uns zum Tragen der Bezeichnung "JERUSALEM - PILGER" berechtigt.

   

Damit ging eine sehr intensive, interessante und eindruckvolle Bibelreise durch Israel zu Ende.
Wir wünschen dem isaelischen Volk Frieden, Wohlstand und ein gutes Miteinander mit allen Nachbarstaaten.
Herzlichen Dank.